Enstehung eines Gasplanetens

03.01.2013 11:30

Ein internationales Astronomenteam hat nun zum ersten mal beobachtet, wie Gasplaneten wie Jupiter enstehen. Es war schon vorrher klar, dass es Gasströme gibt, damit Gasplaneten wie Jupiter entstehen können. Doch nun kann man soetwas erstmals beobachten. Mit dem Observatorium ALMA in Chile spürten sie gigantische Gasströme bei einem jungen Stern auf, aus denen sich die Gasriesen formen. Diese Entdeckung haben die Wissenschaftler um Simon Casassus von der Universidad de Chile im britischen Fachblatt "Nature" präsentiert.

Der Stern ist rund 450 Lichtjahre entfernt und heißt HD 142527. Er wird von einer gigantischen Gas- und Staubscheibe, die größer als under Sonnensystem ist, umgeben. Der Stern gewinnt durch diese Scheibe an Masse und es bilden sich auch darin Planeten.
 
"Wir gehen davon aus,dass sich im Inneren der Scheibe Gasriesen verbergen, die jeweils einen dieser Ströme verursachen", erklärt Koautor Sebastian Perez von der Universidad de Chile."Diese Planeten wachsen, indem sie sich das Gas aus dem äußerlichen Teil der Scheibe einverleiben. Allerdings sind sie sehr unordentliche Esser: Ein Teil des Gases strömt an ihnen vorbei in den inneren Bereich der Scheibe um den Stern."
 
Damit lässt sich auch erklären, warum sich der innere Gas- und Staubring noch nicht aufgelöst hat, obwohl der junge, ebenfalls noch in der Entstehung befindliche Stern ständig Materie daraus absaugt. Die Gasströme füttern Materie genau im richtigen Maß nach, um die Verluste an den Stern auszugleichen. Mit der Beobachtung der Gasströme konnten die Astronomen so die bislang fehlende Verbindung zwischen dem äußeren und inneren Gas- und Staubring nachweisen.
 
Doch die Planeten die enstehen, die Verursacher der Gasströme, sind allerdings nicht zu sehen, wie Casassus erläutert."Wir haben mit den modernsten Infrarotinstrumenten an anderen Teleskopen nach den Planeten gesucht. Wir vermuten jedoch, dass sie sehr tief in den nahezu undurchsichtigen Gasströmen verborgen sind. Die Chancen, sie direkt beobachten zu können, sind daher vermutlich sehr klein."
 
Ein Bild wie dieser Vorgang aussieht seht ihr in der Fotogalerie!